Open-Source-Hardware Lizenzen

Dieser Artikel stammt aus unserer Open Source Hardware Broschüre.

Durch eine Lizenz wird deutlich unter welchen Bedingungen das lizenzierte Wissen weiterverwendet werden darf. Eine Open-Source-Lizenz sorgt für Vertrauen in deine Absichten, Wissen offen zur Verfügung zu stellen und schützt Mitwirkende, Nutzende und dich vor Missverständnissen.
Nur mit einer Open-Source-Lizenz als gemeinsame rechtliche Grundlage wird ein gemeinschaftlicher Entwicklungsprozess ermöglicht.
Für Hardware empfehlen wir eine Variante der CERN OHL v2.0. Sie ist explizit für Hardware verfasst worden, wird weiterhin gepflegt und liegt
wie viele Open-Source-Lizenzen in drei Varianten vor.

Verschieden Open-Source Lizenzen

Permissive

Permissive Lizenzen geben Menschen den größten Freiraum bei der Wiederverwendung des Projekts. Meist muss nur der Urheber genannt werden. Hier sind ein paar Beispiele:

  • MIT-Lizenz
  • CERN Open Hardware Licence Version 2 – Permissive – CERN-OHL-P-2.0
  • Creative Commons International 4.0 – CC BY 4.0

Copyleft

Copyleft-Lizenzen fordern von den Mitwirkenden, dass alle neuen Versionen des Projekts wieder unter eine Copyleft-Lizenz gestellt
werden. Es kann hierbei noch zwischen „Weak“ und „Strong“ Copyleft-Lizenzen unterschieden werden. „Strong“ Copyleft-Lizenzen fordern, dass alles, was das Projekt betrifft, unter die gleiche Lizenz gestellt werden muss, während „Weak“ Copyleft-Lizenzen nur fordern, dass das Projekt selbst wieder unter die gleiche Open-Source-Lizenz gestellt werden muss. Hier sind ein paar Beispiele für Copyleft-Lizenzen:

  • GNU General Public Licence Version 3.0 – GPL v3 (für Software)
  • CERN Open Hardware Licence Version 2 – Weakly Reciprocal –CERN-OHL-W-2.0
  • CERN Open Hardware Licence Version 2 – Strongly Reciprocal – CERN-OHL-S-2.0
  • GNU Lesser General Public License Version 3 – LGPL v3 (für Software)
  • Creative Commons Share Alike International 4.0 – CC BY-SA 4.0 (universell einsetzbar, Bilder, Texte, Videos, etc.)

Verwendung einer Open-Source-Lizenz

Falls du dich dazu entscheidest dein Projekt unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen, solltest du diese Lizenz korrekt benennen und an prominenter Stelle im Projekt erwähnen.
Außerdem solltest du klar machen, welche Teile des Projekts unter dieser Lizenz stehen – gilt sie für das ganze Projekt oder nur für bestimmte Teile? Es spricht nichts dagegen die Lizenz in der Dokumentation mehrfach zu erwähnen.

Füge für jede Lizenz, die du verwendest, eine Textdatei mit dem gesamten Lizenztext zu deinem Projektordner hinzu. Den Text findest du auf den Websiten der Lizenzanbieter. Für die CERN-OHL findest du die Texte hier.

Quellen

Wollt ihr euch weiter informieren, gibt es hier weitere Quellen zu diesem Thema:
https://choosealicense.com/

Kapitel „Licensing of Open Source Hardware“ von Michael Weinberg aus dem Buch „Open Source Hardware“ von Alicia Gibb and
others Hardware: DIY Manufacturing for Hackers and Makers“ von Alicia Gibb und weiteren.


Unter https://spdx.org/licenses/ ist eine lange Liste von Open-Source Lizenzen zu finden. Alle Lizenzen, die dort FSI oder OSI „approved“ sind, entsprechen auch den Anforderungen der DIN SPEC 3105, der DIN Spec für Open Source Hardware.

Beitrag erstellt 5

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben